Portraits > Achille Castiglioni

Achille Castiglioni

Achille Castiglioni

Achille ist der Jüngste der Castiglioni-Brüder. Alle drei haben mit Ihrem Wirken viel für das italienische Design geleistet. Wie seine Brüder Livio und Pier Giacomo studierte auch Achille an der Polytechnischen Universität in Mailand Architektur. 1938 gründeten Livio und Pier Giacomo ein Designbüro, Achille stieß 1944 dazu und verstärkte das familiäre Team.

Da zu dieser Zeit nur wenige Aufträge vergeben wurden haben sich die Brüder auf die Gestaltung von Objekten des täglichen Lebens konzentriert. Sie wurden rasch für Ihren schlichten, sachlichen Stil bekannt. 1952 beschloss Livio eigene Wege zu gehen und Zug um Zug avancierten die verbliebenen Brüder zum "dream-team" der italienischen Designszene.

Für Aufsehen erregten 1957 die Entwürfe des Hockers "Mezzadro" (ein auf einem Freischwinger-Untergestell montierten Traktorsitz) sowie der Stehhilfe "Sella" (ein Fahrradsitz auf einer Stange und Halbkugel fixiert), den Achille Castiglioni stets gerne beim Telefonieren benutzte, weil er dabei aktiv bleiben wollte. Die großen, nachhaltigen Erfolge erzielten Pier Giacomo und Achille aber mit Ihren Leuchten, die sie meist für Flos entwarfen. "Taccia" (1959), "Taraxacum" (1960), "Splügen Bräu" (1961) oder auch "Arco" und "Toio" (beide 1962). Das Jahr 1968 brachte den unerwarteten Tod von Pier Giacomo mit sich - ab diesem Zeitpunkt führte Achille das Büro alleine weiter.

Es folgten u. a. die Leuchten "Parentesi" (1970), "Lampadina" (1971), "Frisbi" (1978), "Stylos" (1984), sowie "Fucsia" (1996). Nahezu jeder Entwurf wurde zu einem Erfolg. Mit 80 Jahren entwarf Achille Castiglioni 1998 die Hängeleuchte "Diabolo" und bekam dafür erneut einen Compasso dOro. Insgesamt wurde ihm diese höchste Designauszeichnung Italiens neun Mal verliehen (und viele andere auch)!

Castiglioni war ein leidenschaftlicher Sammler von Gebrauchsgegenständen, die ihm im Alltag unterkamen und gefielen. Permanent arbeitete es in ihm, wie daraus neue Produkte entstehen können. Aus einer Super8-Filmrolle wurde z. B. ein Sockel für die Tischleuchte Parentesi, eine Laborflasche war Ideengeber für die Hängeleuchte Fuchsia, das beliebte Federspiel übertrug er als Zigarettenhalter in einem Aschenbecher, usw.

Typisch für Achille Castiglionis Entwürfe sind das spielerische Mittel der Zweckentfremdung und das Streben nach der minimalen Form. Funktionalität rangiert vor Ästhetik, ohne dass die schöne Form auf der Strecke bleibt. "So raffiniert und so einfach - das gefällt mir!", umschreibt Achille Castiglioni seine Designphilosophie. Das Schaffen von diesem talentierten Designer ist enorm groß und hat mit Sicherheit die nachfolgenden Generationen stark beeinflusst. Obwohl dieser Grandseigneur des Designs im Jahr 2002 von uns ging, seine Möbel und vor allem Leuchten bleiben zeitlos schön und werden noch vielen Menschen Freude bereiten.

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Portraits > Alberto Meda

Alberto Meda

Alberto Meda

Alberto Meda, geboren 1945 in Tremezzina, Italien, studiert Maschinentechnik am Polytechnikum in Mailand. Von 1972-1979 ist er technischer Direktor bei Kartell, danach freier Designer für Unternehmen wie Alias, Alessi, Cinelli, Colombo design, Ideal Standard, Luceplan, Legrand, Mandarina Duck, Omron Japan, Philips, Olivetti oder Vitra, von 1981-85 ist er außerdem Projektberater bei Alfa Romeo.

Von 1983-1987 lehrt er Industrietechnologie an der Domus Akademie in Mailand. 1995 liest er am Polytechnikum Mailand und wird Vorstandsmitglied im Designlabor Bremerhaven. Seit 2003 lehrt er an der Universität IUAV Venedig und hält Vorlesungen u.a. in Chicago, St.Louis (Washington University), Stockholm, Boisbuchet (Vitra Design Museum Workshops), Miami, So Paulo, Ulm, Istanbul und Toronto.

Als Vollbluttechniker steht bei Alberto Meda am Anfang eines Designprodukts die konstruktive Idee und erst im zweiten Schritt folgt die formale Ausgestaltung. Die ersten durchschlagenden Produkterfolge waren Leuchten, die Meda mit seinem Freund Paolo Rizzatto für dessen Firma Luceplan entwickelte: "Berenice" 1986, "Titania" 1989 und "Lola" 1987, für die er auch seinen ersten Compasso dOro verliehen bekam.

Ein Meilenstein wird der Sessel "Highframe" 1992 für Alias. In ein Aluminiumdruckgussgestell wird ein vollflächiges Netz verspannt, das bislang nur im Outdoorbereich eingesetzt wurde. Ganz bewusst hat Alberto Meda den Entwurf - in Wertschätzung zu Charles & Ray Eames - ein wenig an den berühmten Alu-Chair angelehnt, dennoch hat der Highframe eine starke, eigene Identität. Über die Jahre hat Meda die "Familie Frame" in der Alias Kollektion nach allen Regeln der Kunst sehr vielseitig erweitert und dabei viele hervorragende Produkte geschaffen.

Einen ähnlichen Erfolg verzeichnet er mit Vitra. Diese mittlerweile langjährige Kooperation beginnt im Jahr 1996 mit der Entwicklung des Bürodrehstuhls "Meda Chair". Auch hier folgen im Zuge der Zeit weitere, zeitlose Bürodreh- und Besprechungsstühle sowie dazupassende Arbeitstische innerhalb der Meda-Serie, die sich ungebrochen größter Beliebtheit erfreuen.

Alberto Meda kann man als gekonnten "Ingenieur des Designs" bezeichnen. Die Leidenschaft zur Technik ist bei seinen Entwürfen immer zu erkennen und er hat sich damit zu Recht schon jetzt einen fixen Platz in der Designgeschichte gesichert.

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Portraits > Alessandro Mendini

Alessandro Mendini

Alessandro Mendini

Alessandro Mendini wurde 1931 in Mailand geboren. 1959 schloss er sein Studium für Architektur ab. Bis 1970 war er Mitglied des Studios für Architektur Nizzoli Associati, wo er eine umfassende Aktivität im Gruppenentwurf entwickelte. Realisiert wurden Objekte, Gebäude und Mustersiedlungen. 1973 war er Gründungsmitglied von Global Tools, einer freien Schule für individuelle Kreativität. 1979 wurde er Partner von Ettore Sottsass und Michele de Lucchi im neu gegründeten Studio Alchimia, das mit seinen ironisch aufgeladenen Entwürfen den Regeln des guten Geschmacks den Kampf ansagte.

Zusammen mit anderen italienischen Designern entwickelte er das sogenannte Banal-Design, indem er Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs mit Farben und Formen in neue, ironische Objekte transformierte. Er vertrat den Standpunkt, dass im modernen Design keine wirklichen Innovationen mehr möglich sind und sagte damals selbst: "Das Neuerfinden von Formen wird durch das Variieren von Dekoren, Mustern und Oberflächen ersetzt." Als einer der Ersten sprach er in diesem Zusammenhang vom sog. Re-Design. Bedeutend waren auch seine parallelen, publizierenden Tätigkeiten. Mendini war Chefredakteur der Architekturzeitschrift "Casabella" (1970-1976) und von "Modo" (1977-1981) sowie Herausgeber des Magazins "Domus" (1979-1985).

Über die Verbindung von prodomo zu Mendini schrieb Eva-Maria Orosz, Kuratorin vom Wien Museum, im Oktober 2015: Am Anfang war Alessandro Mendini – mit dem 1931 in Mailand geborenen Architekten, Designer und Verleger startete prodomo 1985 seine 10-jährige konzeptionelle Ausstellungstätigkeit in Wien. Der Einstieg in die Ausstellungsreihe war damals programmatisch, denn Mendini war bereits seit den 1970er Jahren eine entscheidende Figur im europäischen Designdiskurs. In der ruhigen Wiener Szene der 1980iger war er der erste wichtige internationale Impulsgeber. Mit seiner Gastprofessur an der Hochschule für angewandte Kunst 1984/85 schloss Wien an die internationale Postmoderne an. Und schließlich setzte Mendinis Ausstellung im prodomoLoft 1985 endlich das italienische Design ins Bild.

Was damals radikal neu war, ist nach 30 Jahren zur Ikone geworden. Die Postmodere verabschiedete sich vom Gesetz des "form follows function". Und Mendinis fundamentale Feststellung, dass nichts Neues kreiert wird sondern nur Bekanntes in neuer Form arrangiert werden kann, führte ihn zum "Re-Design". Sein bekanntestes Objekt ist "Proust" (1978) – ein Barockfauteuil mit pointilistischem Flächendekor inspiriert von einem Gemälde des Impressionisten Paul Signacs (1863–1935). Mendini setzte den überkommenen Designanspruch nach einzigartig neuer Gestaltung, Funktionalität oder ökonomische Produktion außer Kraft. Und machte den Weg frei für das sogenannte "Design pittorico", bei dem ein und dasselbe Dekorationsmuster für verschiedene Objekte – ein Möbel, eine Uhr oder einen Laminatboden verwendet wurde.

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Portraits > Antonio Citterio

Antonio Citterio

Antonio Citterio

Antonio Citterio wurde 1950 in Meda geboren, absolvierte sein Architekturstudium in Mailand und lebt bzw. arbeitet seitdem in dieser Metropole des Designs. Bereits im Alter von 22 Jahren gründete er sein erstes, eigenes Studio für Industriedesign.

Seine Arbeiten bezeichnet man am besten mit den Attributen minimalistisch, schlicht, pur, unaufgeregt oder innovativ und das sowohl formal als auch technologisch.

Wenn ein Hersteller ein kurzlebiges Produkt oder einen optischen Aufreger gestalten lassen will, wird man sich nicht an diesen Designer wenden. Citterio entwirft ausschließlich Dinge, die nützlich sind und gebraucht werden. Er sagt selbst, dass er nie etwas kreieren würde, nur um zu schockieren. Das sei er nicht und das interessiere ihn auch nicht.

Eine mittlerweile beachtliche Anzahl an Produkten hat Citterio für die verschiedensten, internationalen Hersteller, wie z. B. Vitra, B&B Italia/Maxalto, Flexform, Kartell, Flos geschaffen und wurde dafür auch vielfach ausgezeichnet.

Antonio Citterio, ein Meister der Reduktion und Erneuerer der Moderne - wie man ihn auch gerne bezeichnet - ist parallel auch in seinem ursprünglichem Betätigungsfeld, der Architektur, erfolgreich tätig. Zu den bekanntesten Projekten zählen die Esprit-Filialen in ganz Europa, die Bulgari-Hotels und ein Möbelwerk für Vitra in Deutschland.

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Portraits > Arne Jacobsen

Arne Jacobsen

Arne Jacobsen

Arne Jacobsen wurde am 11. Februar 1902 in Kopenhagen geboren. Nach der Realschule besuchte er von 1920 bis 1924 die Technikerschule. In den Ferienzeiten durchlief er eine Maurerlehre und schuf so die Voraussetzung zur Aufnahme in die Architektenschule der Kunstakademie, die er von 1924 bis 1927 absolvierte. Im Jahr darauf erhielt er bereits eine Goldmedaille für ein eigenes Projekt: ein neues Haus im Nationalmuseum in Klampenborg (nördlich von Kopenhagen).

Die 30er Jahre waren für Arne Jacobsen eine sehr erfolgreiche Zeit. Hier nur einige Bauten, die seinen Weg zum etablierten Architekten kennzeichnen: Bellevue Strandbad 1932, Wohnbauprojekt Bellavista 1934, das Stellings Haus in Kopenhagen 1937, das Rathaus in Aarhus 1939-1942, u. v. a. Da sich Arne Jacobsen auch um die Einrichtung seiner Bauten kümmerte, zeichnete sich sein Universaltalent immer mehr ab. Er umgab sich gerne mit attraktiven Alltagsgegenständen und entwarf schon bald höchst eigenständige Gebrauchsgegenstände, Möbel, Leuchten und Textilien.

Arne Jacobsens Schaffen wurde von seinem ausgeprägten Wunsch bestimmt, all diese Gegenstände einerseits industriell produzierbar zu machen, andererseits dabei aber auf die handwerkliche Qualität nicht verzichten zu müssen. Damit zwang er sich, neue industrielle Methoden zu entwickeln und fand im Möbelhersteller Fritz Hansen ab dem Jahre 1934 einen kongenialen Partner.

Die "Ameise" ist ein klassisches Produkt solchen Denkens mit Sitz und Rückenlehne aus nur einem Stück formgepresstem Schichtholz (1952). Erst in weiterer Folge entwickelte den mittlerweile weltberühmten "Siebener-Serie" (1955) - einer der beliebtesten und zugleich kommerziell erfolgreichensten Stühle der Desgingeschichte.

Zu Beginn der 60er Jahre entschied sich der Leiter des St. Catherines College in Oxford Arne Jacobsen mit der Planung bzw. dem Bau des neuen Universitätsgebäudes/-geländes zu beauftragen. Zu diesem Zweck verlegte Arne Jacobsen für einige Zeit seinen Wohnsitz nach Oxford und erwies sich während der Entwicklung dieses Projektes auch als talentierter Garten- und Landschaftsarchitekt. Weiters entwarf er zu dieser Zeit auch den bekannten Oxford-Stuhl im Jahr 1962. Für seine gesamte Leistung seines ersten großen Auslandprojektes wurde Arne Jacobsen mit dem Ehrendoktorat der Oxford-University ausgezeichnet.

Am 24. März 1971 verstarb Arne Jacobsen im Alter von 69 Jahren in Kopenhagen. Das Großartige seiner Architektur, seine ungewöhnliche Fähigkeit der Gartengestaltung und sein minimalistisches, zeitloses Design zugleich haben Arne Jacobsen zu weltweiter Wertschätzung verholfen. Seine Geniestreiche beweisen nach wie vor von Jahr zu Jahr immer deutlicher ihre Qualität und begründen den stets wachsenden Respekt sowie die berechtigte Bewunderung auf der ganzen Welt für das Lebenswerk von Arne Jacobsen.

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Portraits > Charles & Ray Eames

Charles & Ray Eames

Charles & Ray Eames

Charles Eames, geboren 1907 in Saint Louis, Missouri, studierte Architektur an der Washington University in St. Louis und eröffnete 1930 sein eigenes Architekturbüro zusammen mit Charles M. Gray. 1935 gründete er mit Robert T. Walsh ein weiteres Architekturstudio und 1938 erhielt er ein Stipendium der Cranbrook Academy of Art in Michigan, wo er ein Jahr später Design lehrte. 1940 gewann er zusammen mit Eero Saarinen den ersten Preis beim Wettbewerb "Organic Design in Home Furnishings" ("Organisches Design für Wohnraumaustattungen") des Museum of Modern Art in New York und wurde Leiter der Abteilung für Industriedesign an der Cranbrook Academy of Art. 1941 heiratete er Ray Kaiser.

Ray Eames, geboren als Bernice Alexandra Kaiser 1912 in Sacramento, Kalifornien, studierte Malerei an der May Friend Bennet School in Millbrook, New York. Bis 1937 besuchte sie an der Hofmann School Kurse in Malerei und 1937 nahm sie an der ersten Ausstellung abstrakter amerikanischer Künstler im Riverside Museum in New York teil. 1940 immatrikulierte sie sich an der Cranbrook Academy of Art und 1941 heiratete sie Charles Eames.

Charles & Ray Eames erarbeiteten von 1941-43 Entwürfe von Tragen und Beinschienen aus verformtem Schichtholz und zeigten 1946 eine Ausstellung von Entwürfen mit verformtem Schichtholz im Museum of Modern Art in New York. Danach begann die Herstellung von Eames Möbelentwürfen durch die Firma Herman Miller in Zeeland, Michigan. 1948 nahmen Charles & Ray Eames am Wettbewerb "Low-cost Furniture" des Museum of Modern Art, New York teil. 1949 bauten sie ihr "Eames House". Ab ca. 1955 starteten sie ihre weitere umfangreiche Tätigkeit als Fotografen und Filmemacher und 1964 erhielt Charles den Ehrendoktortitel des Pratt Institute, New York.

1964-65 waren sie verantwortlich für den IBM-Pavillon auf der Weltausstellung in New York und 1969 nahmen sie an der Ausstellung "Qu'est-ce que le design?" des Muse des Arts Dcoratifs in Paris teil. Von 1970-71 hatte Charles den Charles Eliot Norton Lehrstuhl für Dichtung an der Harvard University inne und 1973 waren Charles und Ray mit der Ausstellung "Furniture by Charles Eames" im Museum of Modern Art, New York, präsent. Charles Eames starb 1978 in Saint Louis; Ray Eames folgte ihm 1988.

Für Vitra, Hersteller der Eames-Möbel, war die Begegnung mit Charles & Ray Eames von grundlegender Bedeutung. Mit der Produktion ihrer Entwürfe begann 1957 die Geschichte des Unternehmens als Möbelhersteller. Aber nicht nur mit ihren Produkten prägten Charles & Ray Eames Vitra. Vielmehr bestimmten sie mit ihrem Designverständnis die Werte und die Ausrichtung dieses Unternehmens in entscheidender Weise.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen

Portraits > Danny Venlet

Danny Venlet

Danny Venlet

Geboren und aufgewachsen in Australien, wechselt der Designer Danny Venlet nach Abschluss seines Studiums an der Saint Lukas Art Academy in Brüssel, seinen australischen und belgischen Wohnsitz einige Male nicht ohne da oder dort bemerkenswerte Spuren zu hinterlassen.

Als Avantgardist steht er für einfache, unkomplizierte, aber gleichermaßen intelligente und wirkungsvolle, elegante und verspielte Formen allesamt typische Attribute der Arbeiten Danny Venlets.

Seit 2005 arbeitet der junge Designer mit VITEOOUTDOORS zusammen, dem von Walter Pichler gegründeten Outdoor-Möbel-Unternehmen aus Österreich. Neben der VITEO_Shower entwarf Venlet für die gleiche Kollektion auch ein Sofa, einen Hocker sowie ein Wasserbett immer für die Verwendung im Außenbereich konzipiert. Diese Reihe von bisher atypischen Möbeln für das Freie brachten Danny Venlet international den Ruf, die Outdoor-Möbel revolutioniert zu haben.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen

Portraits > De Pas, D'Urbino, Lomazzi

De Pas, D'Urbino, Lomazzi

De Pas, D'Urbino, Lomazzi

Die Designwelt kennt sie nur ohne Vornamen, die drei freundlichen Mailänder, die sich seit 1966 gemeinsam mit Architektur und Städteplanung, mit Produktdesign sowie Gestaltungen von Ausstellungen befassen. Dieses Rätsel der Vornamen wollen wir hiermit lüften: Jonathan de Pas (1932-1991), Donato dUrbino (geb. 1935) und Paolo Lomazzi (geb. 1936).

Studiert haben alle drei in Mailand. Die gemeinsame Arbeit geht so vor sich, dass einer eine Skizze vorlegt, die sie zusammen diskutieren und verbessern, bis sie damit zufrieden sind. Bei einer Ausführung, sei es beim Bau eines Hauses oder bei der Herstellung eines Möbels in einer Fabrik, ist dann immer nur noch einer federführend und begleitet die Sache bis zum Schluss.

Die drei entwarfen Industrie und Wohnbauten, zum Beispiel das Haus von Aurelio Zanotta, einem der Produzenten Ihrer Möbel. Beim Möbeldesign sind sie immer bestrebt, auf der Höhe der Zeit zu sein, das heißt: Formen zu finden, für die Industriematerialien und Techniken angewendet werden können. Zu ihren Spezialitäten gehört die Konzeption von Ausstellungen: Die große Schau Italienischen Möbeldesign 1950/80 im Kölner Stadtmuseum im Jahr 1981 trug Ihre Handschrift. 1987 wurde eine Ausstellung über die Arbeit des Trios gezeigt. Eine ganze Reihe Ihrer Objekte stehen in den berühmtesten Museen der Welt.

Zu den wichtigsten Möbelentwürfen dieser Designer zählen neben Sciangai der aufblasbare Sessel Blow (1967, für Zanotta), die Fauteuils Flap und Galeotta, die man beide mit wenigen Handgriffen zu einem Bett bzw. einer Liege verwandeln kann (1973, für BBB Emmebonacina) oder der dreibeinige, höhenverstellbare Hocker Giotto (1975, für Zanotta). Weitere Produkte entwarfen sie für Poltrona Frau, Ligne Roset, Alessi, Artemide, u.v.m.

Seit dem Tod von Jonathan de Pas arbeiten Donato dUrbino und Paolo Lomazzi unter dem Kürzel DDL. Neben Architektur und Möbeldesign ist Licht nach wie vor ein Thema, das die beiden sehr fasziniert.


© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen

Portraits > DIESEL-Creative-Team

DIESEL-Creative-Team

DIESEL-Creative-Team

Um DIESEL-Living besser verstehen zu können, ist es hilfreich Einiges über den dahinter stehenden Mastermind zu wissen. Renzo Rosso gründete 1978 sein Casual-Wear-Brand-Unternehmen und hatte von Beginn an eine klare Philosophie, die er wie folgt beschreibt: "Ich habe meinen Designern stets versprochen, nur absolut innovative und neuartige Entwürfe in Produktion zu geben, und niemals jene, die sich am leichtesten verkaufen lassen. DIESEL ist anders als der uniforme Mainstream!"

Der Markenname DIESEL wurde von Rosso übrigens ganz bewusst gewählt: Diesel-Treibstoff galt damals als neu, anders und somit als perfekte Alternative. Abgesehen davon wird DIESEL in jeder Sprache gleich ausgesprochen. Renzo Rosso erfand einen neuen Casual-Look, den sog. Used-Look – einen lässigen Feel-good-Style mit Second-hand-Effekt, aber stets in Kombination mit höchsten Qualitätsansprüchen in puncto Materialien und ihrer Verarbeitung.

Über die Jahre wurde das Produktsortiment mit DIESEL-Lifestyle immer vielfältiger, doch zunächst nur im Bereich der Mode. Mit der Zeit fiel Renzo Rosso auf, dass der Einrichtungsbranche ein Wohnstil mit "DIESEL-DNA" fehlte. Aus einer Utopie wurde eine konkrete Vision, worüber er zu Beginn sagte: "Unsere Kunden lieben uns wegen des Lebensstils, den unsere Produkte verkörpern, wegen des ironischen, unkonventionellen, ungewohnten und kreativen Ansatzes. Wir haben uns auf dieses Abenteuer eingelassen, damit unsere Kunden nicht nur in ihrem Outfit sondern auch in ihrem Wohnambiente das eigene Ich zum Ausdruck bringen können. Dafür haben wir die Besten der Design-Branche gesucht und gefunden. Moroso und Foscarini bringen das Maximale an Qualität, Professionalität und vor allem an Begeisterungsfähigkeit für dieses neue Projekt in die Partnerschaft ein".

Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit wurde 2009 die erste Kollektion unter dem Titel "Successful Living from DIESEL" auf den Markt gebracht. prodomo hat sich von der Stunde Null an als Vertriebspartner mit der gleichen Begeisterung dieser Bewegung angeschlossen und arbeitet seitdem intensiv mit DIESEL zusammen. Gemeinsam sehen wir uns als Wegbereiter des DIESEL-Lifestyles im Wohnbereich in Österreich. Die Kollektion wird kontinuierlich weiterentwickelt. Das DIESEL-Creative-Team sorgt regelmäßig für neue Entwürfe im Einklang mit der DIESEL-Fashion. Moroso und Foscarini sorgen für wichtige Inputs bei der Entwicklung, Umsetzung und Produktion der besonderen Möbel und Leuchten. Seit 2014 läuft die Kollektion unter der neuen Bezeichnung DIESEL-Living.

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Portraits > Dieter Rams

Dieter Rams

Dieter Rams

Tischler, Architekt und Designer - in Dieter Rams, als einem der renommiertesten Gestalter Deutschlands, spiegeln sich diese drei Professionen in ihrer günstigsten Kombination wider.

1932 in Wiesbaden geboren, absolvierte Rams an der dortigen Werkkunstschule ab 1947 das Studium Architektur und Innenarchitektur, das er 1953 mit Auszeichnung abschloss. 1955 beginnt wohl eine der weltweit glücklichsten Verbindungen, die es zwischen einem Gestalter und einem Unternehmen jemals gegeben hat: Dieter Rams Beginn bei der Braun AG.

Zunächst als Architekt angestellt, realisiert Rams bereits im folgenden Jahr seine ersten Produktentwürfe. Auf den zunehmenden Erfolg der Braun Produktgestaltung reagiert das Unternehmen mit dem Angebot, Dieter Rams 1961 zum Leiter der Abteilung Produktdesign zu berufen. Nach vielen erfolgreichen Jahren scheidet er 1997 aus der Firma Braun aus.

Seit 1957 hat sich Dieter Rams nebenbei immer auch schon mit Möbelentwürfen beschäftigt. Ab 1997 machte er seine Nebentätigkeit zu seinem Hauptberuf und arbeitet intensiv mit seinen Lizenznehmern sdr+ (Systemmöbel Dieter Rams), Vitsoe sowie de Padova und entwirft seitdem auch neue Möbelstücke.

Rams sagt selbst: "Meine Möbel sollen keine Prestige- oder Statussymbole sein. Ich möchte Dinge machen, die zurücktreten; Möbel, die Platz lassen und nicht die Umgebung dominieren. Sie sollen sich gut und angemessen einordnen. Eigentlich sollten sie so wenig wie möglich sichtbar sein. Ich möchte Möbel machen mit vielfältigen Funktionen und Zusatzfunktionen.

Möbel, die nicht nur für einen bestimmten Raum richtig sind, sondern sich verändernden Bedürfnissen der Bewohner immer neu anpassen. Mein Ziel ist alles Überflüssige wegzulassen, damit das Wesentliche um so eher zur Geltung kommt. Die Formen werden ruhig, wohltuend begreifbar und langlebig". Legendär sind auch seine zehn Designthesen, aber das ist eine andere Geschichte.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen