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Le Corbusier

Le Corbusier

Charles-Edouard Jeanneret wurde 1887 in La-Chaux-de-Fonds im schweizerischen Jura geboren. Sein Pseudonym "Le Corbusier", der Name seines Großvaters, nahm er zu Beginn der 1920er Jahre an.

Im Jahr 1902 begann er eine Lehre zum Gravierer und Ziseleur in der Kunstgewerbeschule Ecole dArt in la Chaux-de-Fonds. Unter dem Einfluss seines Lehrers Charles Leplattenier wendet er sich der Malerei und Architektur zu. Zwischen 1907 und 1909 machte Corbusier mehrere Studienreisen innerhalb von Frankreich sowie nach Italien, Österreich und Ungarn und lernte in diesen Jahren Künstlerkollegen wie z. B. Frank Lloyd Wright, Josef Hoffmann, Adolf Loos u.v.a. kennen.

1917 verlegte Le Corbusier seinen Wohnsitz nach Paris, wo er zunächst mehr als Maler tätig war und setzte sich insbesondere mit dem Kubismus auseinander. Zug um Zug fungierte er aber auch als "Architekturtheoretiker" und publizierte auf verschiedenste Weisen seine Lehre über den Purismus und die "fünf Punkte einer neuen Architektur".

Ab 1922 wurde er zum "Praktiker" und gründete mit seinem Cousin Pierre Jeanneret ein eigenes Architekturbüro. Als Team gewannen sie zahlreiche Wettbewerbe und bauten zunächst eine Vielzahl an Wohnhäusern in ganz Europa.

Im Oktober 1927 beschließen Pierre Jeanneret und Le Corbusier sich der Hilfe einer jungen Architektin zu bedienen, die sich in der Architektur-Szene schon einen Namen gemacht hat: Charlotte Perriand. Während dieser bis zum Jahr 1937 andauernden Zusammenarbeit gehen zahlreiche Projekte hervor, insbesondere die Kreation der bis heute legendären Möbel mit ihrem markanten Stil.

Le Corbusier sah die Aufgabe des Architekten im Erstellen von zweckmäßigen, funktionalen und wirtschaftlichen Entwürfen. Er bekannte sich dabei umfassend zu den technischen Möglichkeiten der Zeit. Das bedeutete, den Einsatz von Eisenbeton, Stahl und Fertigteilen, um eine völlig neue, vormals nicht mögliche Architektur zu realisieren. Dies ging einher mit dem Überbordwerfen von althergebrachtem Zierrat wie Ornamenten, die den Selbstzweck über die Funktion stellten.

Rückblickend gesehen wurde sein Werk - vor allem anfangs - nicht verstanden und wegen des angeblichen revolutionären Inhalts bekämpft. Man sah den Purismus, der in seinem Werk zum Ausdruck kam, als Radikalismus an. Erst im Zug der Zeit erfuhr seine Botschaft die rechte Würdigung. Immer breitere Schichten erkannten seinen Avantgardismus und legen seine Planungsmethode richtig aus.

Mit 78 Jahren starb Le Corbusier am 27. August 1965 in Cap-Martin, nahe seines Ferienhauses an der Cote dAzur.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen