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Buch- & Musikstapler

Buch- & Musikstapler

Tom Fischer stand zunächst einmal selbst vor dem Problem: Meine Bücher und CDs werden immer mehr. Ich liebe sie, aber wohin damit? Dass es ein Regal sein muss war klar, aber der Designer fand keines, das seinen Vorstellungen und Anforderungen entsprach. Es muss mit der Lese- und Musikleidenschaft mitwachsen können, auch in kleine Wohnungen passen und zugleich ein Maximum an Platzangebot bieten. Eine formale Idee war, dass das Regal keine Seitenwände haben könnte sowie nach Möglichkeit freistehend und somit flexibel sein sollte. Wenn es zudem einen skulpturalen Charakter hätte, wäre das auch nicht schlecht. Für Fischer waren das Alles die Parameter auf dem Weg zum Design der beiden Stapler.

Er experimentierte und überlegte: Ebenen, mit mittig plazierten Stützen, das Ganze dupliziert, eine Etage höher gebracht und gedreht. Ein weiterer Punkt war keine Schrauben etc. zu verwenden. Der Designer besann sich dabei auf eine Überlegung seines ersten Studiensemesters - der Idee des Zusammenhalts einer Struktur nur durch ein Seil. Diese wird durch Drehen eines Bolzens immer mehr gespannt und sorgt so für den Zusammenhalt des Möbels.

Zug um Zug wurde die Idee zu seinem Buch- & Musikstapler konkreter. Im Hersteller Nils Holger Moormann, der bekannt für seine Lösungen ist, Möbel mehrheitlich nur durch Steckverbindungen erstehen zu lassen, fand Fischer einen kongenialen Partner. Gemeinsam hat man das Produkt perfektioniert und in den Jahren 2005 und 2006 serienreif gemacht.

Das Endresultat ist genial. Auf einer Grundfläche von 34 x 34 cm kann man bis zu 10 Fachebenen einziehen. Pro Etage können bis zu 40 Bücher oder bis zu 60 CDs untergebracht werden! Als Material entschied man sich für Birkensperrholz, furniert mit weißem, schwarzem oder rotem Laminat. Die Fachhöhen sind auf den jeweiligen Einsatz abgestimmt. Ein Sockel aus Zementguss sorgt an der Basis für eine hervorragende Standfestigkeit. Ein Kugellager in Kombination mit dem Spannseil ermöglicht das Drehen um die eigene Achse. Einsetzbare Federstahlstifte fungieren als seitliche Stützen.

Voll bestückt mit Büchern oder CDs wird der Buch- bzw. Musikstapler nahezu unsichtbar und überlässt die Bühne den Büchern und Musikscheiben, die in jeder Etage individuell angeordnet und mit sichtbarem Cover präsentiert werden können. Mehrere dieser Möbel, z. B. auch in verschiedenen Höhen, nebeneinander angeordnet ergeben eine reizvolle und einzigartige Optik. Die Schlussfolgerung lautet: Form und Funktion in Perfektion!

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen