Caadre

Caadre

Spiegel gibt es seit Jahrhunderten und sie waren/sind grundsätzlich immer gleich aufgebaut: Das flache Spiegelglas eingefasst mit verschiedensten Arten von Rahmen.

Zu einem Wendpunkt kam es, als Fiam, einer der versiertesten italienischen Hersteller von Glasmöbeln, im Jahr 1998 an Philipp Starck herantrat und eine Zusammenarbeit anbot. Starck hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch kaum Entwürfe für reine Glasprodukte geschaffen und nahm die Herausforderung gerne an.

Es lag für ihn auf der Hand etwas zu schaffen, was es bislang noch nicht gab und genau das war auch der Wunsch von Fiam - gemeinsam etwas Neues und Anspruchsvolles zu entwickeln. Starck begann die produktionstechnischen Fähigkeiten von Fiam auszuloten und erfasste rasch die wahre Kernkompetenz dieses Industriebetriebes: das enorme Know-how und Können Glas zu biegen. In einem kreativen Moment kam ihm die Idee einen Spiegel zu entwerfen, dessen Rahmen aus gebogenem Spiegelglas gefertigt ist und das optisch 100%ige Glasprodukt somit aus der Eindimensionalität herauszuführen.

Technisch war eine lange Entwicklungszeit nötig, die einfach wirkende Lösung auch tatsächlich umzusetzen. Der Rahmen besteht aus vier Einzelteilen, die separat gebogen, geschliffen und schließlich zu einer Einheit zusammengesetzt werden. Die Wirkung ist eindrucksvoll. Über die Jahre schaffte man es immer größere Formate zu fertigen, mitunter auch als Standspiegel. Spektakulär war 2011 die Weiterentwicklung mit einem integrierten Flachbildschirm hinter einer "durchlässigen" Spiegelfront. Spiegel und TV-Gerät in einem und den Fernseher sozusagen im Spiegel verstecken - einfach genial, einfach star(c)k.


© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen